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Geruch der Diktatur
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aus tauber lebhafter zeit

Daniela Delphine Döring

© Edgar Hernandez / unsplash
© Edgar Hernandez / unsplash

auch für Cordula und Reiner

 

manchmal winke ich ihr oder ihm

mit dem damals ellenlangen haar

wie wir es, uns angrinsend, trugen

denn langhaarigkeit war verpönt

manchmal treffe ich eine auch sie

hat die makrameeketten nicht mehr

am hals

begegne ich einem, plötzlich

– scheint mir

ohne taizékreuz

sehe ich sie wenn mein blick

keinen mehr suchte

nur diese leise sehnsucht

bewegen sie sich

in unserer straße weiter

mit fahrrädern

vermutete sie schon blechverkleidet

westwärts

 

Daniela Delphine Döring, geboren 1965 in Leipzig, absolvierte ihre erste Ausbildung an der Universitätsbibliothek Leipzig, wo sie viele Jahre tätig war. Es folgten weitere Ausbildungen: Von 1992 bis 1995 am Institut für Integrative Paar- und Familientherapie Berlin und 2004 zur Heilpraktikerin für Psychotherapie. Sie ist seitdem in ihrer eigenen Praxis tätig. Seit 1980 engagiert sie sich in der Umwelt- und Friedensarbeit. Daniela Döring ist Mutter zweier Söhne, Clownin, Theaterfrau, musizierend an Klarinette und Saxofon und unermüdlich sprachenlernend und dichtend.

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